Dienstag, 11. März 2025, 18.00Uhr
Bei Telemann: Telemann & Guignon
Von seinen französischen Kollegen eingeladen trifft 1738 Georg Philipp Telemann in Paris die berühmtesten Instrumentalvirtuosen am französischen Hof. Erfolgreich musizieren sie, die auch heute beliebten Telemannschen Pariser Quartette - für die Kollegen schreibt Telemann die Nouveaux Quatuors und erhält königliche Druckprivilegien.
Wer war der berühmte Geiger, dem Telemann 1737/38 begegnete? Giovanni Pietro Ghinone geboren 1702 in Turin, tritt zunächst als Cellist auf bevor er als reisender Violinvirtuose 1725 in Paris begeistert und beim Wettbewerb im Concert Spirituel die französischen Kollegen mit seinem virtuosen Spiel übertrumpft. Als französischer Staatsbürger nannte er sich nun Jean-Pierre Guignon, wurde vom König zum Royal Maître des Ménétriers ernannt und mit dem Titel 1er violon de l’époque als Musiker ausgezeichnet. Erfolgreiche Tourneen mit seinem französischen Violinkollegen Louis-Gabriel Guillemain nach Italien mehrten seinen Ruhm. Die Brillianz und Leichtigkeit seines Spiels wurde gerühmt. François Duval, Sohn eines Tänzers in Lullys prachtvollen Ballettopern, lässt in den Suitensätze der Amusements pour la chambre die Bedeutung des Tanzes für den französischen Hof durchklingen. Telemanns La petite musique de chambre aus Frankfurter Zeiten von 1716 sowie die in Hamburg 1733 erschienene dreibändige Musique de table haben nicht nur einen damals üblichen französischen Titel. Als Kenner der kunstvollen französischen Musik schreibt Telemann schon vor der Reise Suiten, Sonaten und Ouverturen im französischen Goût. Nach der Parisreise erscheint 1741 sein letztes zyklisches Instrumentalwerk - Ouverturen nebst zween Folgesätzen für Cembalo, eine Hommage an den französischen Stil.
Mit Werken von Telemann, Guignon, Duval und Guillemain.
Es spielen Gabriele Steinfeld Barockvioline und Anke Dennert Cembalo
Eine Veranstaltung der Hamburger Telemann-Gesellschaft.
Eintritt frei, Spenden erbeten.